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Helau nach Wesel aus alle Kanone, Goublochs Piraten wern niemand verschone

Oberwesel – „Helau nach Wesel aus alle Kanone, Goublochs Piraten wern niemand verschone“ lautete das Motto der Karnevals-Gesellschaft „Goubloch“ Oberwesel – und es gab keine Schonung der Lach- und Klatschmuskeln. Eine glänzend aufgelegte Mannschaft aus Piraten, Sängern, Gauklern, Barden und tollen Tänzerinnen entführte das begeisterte Publikum in eine zauberhafte Karibic-Landschaft.

Die Story beginnt im friedlichen Oberwesel. Auf dem Marktplatz (Bühne) tollen spielende Kinder. Fleißige Mütter sorgen für Ordnung und hüten die Rasselbande. Die heitere Szene endet jäh: dunkle Wolken ziehen auf, Blitze zucken, Kanonendonner. Die „Tambouro Indiavolata“ (Karlheinz Bertram, Holger Castor, Marco Dietrich, Thomas Vogel) entfachen ein Trommel-Inferno, das Stadt und Publikum erschauern lässt.

Die toll kostümierte Piratenhorde (Elferrat) hat ein leichtes Spiel. Laut gröhlend und johlend wird Oberwesel im Handstreich genommen und besetzt. „Captain Stehan“ (Präsident Stephan Doorn) betritt die Szene. Mit markigen Worten schildert er die lange Reise der Piraten an den Rhein, bringt Ordnung in die Elferrats-Horde und nimmt „erbarmungslos“ alles in Besitz, was er in Oberwesel an Fassenachtern findet. Mitsamt Publikum entführt er Alle in die Karibik.

Die ersten Gefangenen sind keine geringeren als das Oberweseler Prinzenpaar. Prinz Wolfgang I. von Schönau und Lämmche, Weinfürst über Rheinhell, Fasel und Martinsberg und ihre Lieblichkeit Alexandra I. von Lautern und der Pfalz, Prinzessin der Rheinlande und dem Tal der Loreley verteidi-gen in ihrer Thronrede mutig die Weseler Fassenacht und fordern die Piraten auf künftig den „Narren-gott Jokus“ zu diesen.

Dieser Aufforderung kommen die rauhen Gesellen erstaunlich schnell nach. Sie lassen die Prinzen

aufmarschieren. Die im vergangenen Jahr neu formierte Gruppe riss mit „ihren“ Stimmungsliedern auch diesmal das Publikum mit. Bei ihren „Vögelein vom Titicacasee“ hob der Saal voll ab.

Wenn dann 28 flotte, wohlgeformte Beine auf der Bühne wirbeln, dann ist die Prinzengarde der KG Goubloch an der Reihe. Mit der wild verwegenen Musik von „Dschingis Khan“ zaubern die 14 „Gar-disten“ einen tollen Tanz auf die Bühne. Die perfekte Verbindung von Präzision und tänzerischem Können wird vom Publikum mit langanhaltendem Applaus bedacht.

Dass ein Protokoll nicht nüchtern und langweilig sein muss, bewies der Chef dieses Resorts Theo Castor wieder einmal mit Bravour. Seine „Hauptkritikpunkte“ waren das Gesundheitswesen und der „Verkehr“ in seiner Heimatstadt. Natürlich kam auch Heimat III mit den vielen Volksschauspielern nicht zu kurz.

Den „Glitter-Girls“ beim Tanzen zuzusehen bereitet immer aufs Neue viel Spaß. 20 junge Tänzerin-nen, topgestylt und –kostümiert brachten nicht nur die anwesenden Eltern und Großeltern ins Stau-nen. Susanne Hübel, Christiana Kahl, Maren Mallmann und Madeleine Uhl zeichnen sich für diese tolle Nummer verantwortlich.

„Ein Mann der Josef Kluck sich nannt’ und viele andere Personen des „öffentlichen“ Oberweseler Lebens glossierte Joachim Lamby “ mit seiner Gitarre. Mit „wide, wide, witt, bum, bum“ ließ die Antwort aus der Karibik  überhaupt nicht lange auf sich warten und bestätigte einen sehr unterhalt-samen Gesangsvortrag.

Himmlicher Besuch stand dann auf dem Programm. Drei „Schutzengel“ rissen mit „göttlichen“ Pointen die Erdenbewohner mit. Rolf Braun, Björn Castor und Achim Lahnert tauschten munter ihre „Schutzbefohlenen“ aus. Von ihren Wölkchen aus warfen sie sagenhafte Blicke in die Zukunft und strapazierten damit die Lachmuskeln des Narrenvolks.

Nach dem Landgang (Pause) sorgten die „Lästermäuler“ Marcel Beckel, Uwe Kahl und Florian Linkenbach und  für Stimmung an Bord. Diese dreiköpfige Crew der „Viking Cruises“ amüsierte das Publikum mit ihren Sorgen: Wo feiert R.B. seinen 80. Geburtstag und machen die Weseler Omas ihre Kaffeefahrt, wenn der „Kleine Prinz“ an die Piraten verschachert ist. Mit ihrem „Wissen“ über Kon Dome und Tierfreunden mit Pferdeschwanz – Frisur egal hatten die die Lacher sicher.

Für hinreißende musikalische Unterhaltung bei der KG Goubloch sind Joachim und Elena Lamby ein Begriff. Ihre „Weltreise“ begann in Hawaii, ging weiter an die Nordseeküste und endete mit einem begeisternden „Ab in den Süden“. Da bleibt keiner auf dem Schiff sitzen, auch nicht bei der lautstark gefordeten Zugabe. Eine tolle Leistung!

Smutje Dirk Gothic Rüdesheim schilderte humorvoll seine Erlebnisse bei den Abenteuerreisen mit seinen Kumpanen. Das die Kannibalen mit ihm einen 14tägigen Festtagsschmaus veranstalten wollten, nahm ihm jeder ihm Saal mit vielen Lachern ab.

Bei der folgenden Nummer blieb kein Auge trocken, nicht nur weil sich das KG Goubloch Männerballett sich in ein Wasserballett der besonderen Art verwandelte. Die grazilen Bewegungen der mehrtonnenschweren Truppe begeisterte mit anmutiger Über- und Unterwassergymnastik. Rudolf Silbernagel, Theo Linkenbach, Hartmut Kornely, Gunter Kahl, Kai Grimm, Thomas Dietrich, Rolf Braun und Rebecca Dietrich (Leitung) sind ein Garant für ein strapaziertes Zwergfell.

Höhe- und Schlusspunkt des berauschenden Festes in der Karibik war der Showtanz der Prinzengarde. Von der Maske toll gestylt und in ebensolchen Kostümen kämpften zwei verfeindete Piratengruppen tänzerisch um ein Amulett. Sie fighteten sich, zu den Klängen des Soundtracks von „Fluch der Karibik“, spielerisch in der Herzen des staunenden Publikums. Tanz und Akrobatik ließen hier nichts zu wünschen übrig. Eine perfekte Choreographie von Julia Lieber und Eva Kramb, die natürlich eine Zugabe nahezu herausforderte.

Tosendes Finale dann auf der Bühne in der Karibik. Vor der von Armin Thommes entworfenen und von Rudolf Silbernagel, Michael Kahl und Nicole Lief (Malerei) tollen Kulisse versammelten noch einmal alle Aktiven um den nicht enden wollenden Beifall aller „Gefangenen“ im Saal zu genießen.

Eine tolle Nacht in der Karibik endete mit dem Schlusslied der Goublöcher: Lebet wohl bis nächstes Jahr!